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PERKEO-VOLKS-



                                           THEATER SPIELTE


                                          „SCHWIEGERMÜTTER



                                            KÜSST MAN(N)


                                            NICHT“









                                            Dass Thomas Barth besonders viel   ner Fridolin Finkenzeller (Wini
                                            Humor hat, weiß man spätestens,   Mikus),  dessen  Verhältnis zur
                                            seit er 1978 in die Perkeo-Gesell-  Hollywood-Diva Doris Fee (Ca-
                                            schaft eintrat, sechs Jahre später   rolyn  Frank)  im  dritten  Akt  auf-
                                            zum Sitzungspräsidenten avan-  fliegt,  will  sich  „in  Mückenloch“
                                            cierte und seit 2002 ihr Präsident   verkriechen – denn er fürchtet
                                            ist.  Und  als  „Perkeo“,  Symbolfi-  sich vor einem Duell mit Donald
                                            gur der Heidelberger Fastnacht,   Tramp (Wilfried Staber) „auf der
                                            macht er seit 18 Jahren eine gute   Mausbachwiese“. Ob Bundestag-
                                            Figur. Doch damit nicht genug:   sabgeordneter Lamers, Oberbür-
                                            Der CDU-Stadtrat versuchte sich   germeister  Würzner  oder  Stadt-
                                            erstmals 1983 mit einem kleinen   rat Butt – auf den Arm genommen
                                            Theaterstück und ließ sich später   wird jeder.
                                            durch den damaligen Theaterin-
                                            tendanten  und  Perkeo-Ehrense-  Ob Tante Hilde (Brigitte Horn)
                                            nator Peter Spuhler überzeugen,   Reichenbachs agiles Töchterchen
                                            auch einmal „Abendfüllendes zu   Erika (Birgit Nitsche) oder der
                                            Papier zu bringen“, wie Barth   von ihr begehrte Peter Kleber
                                            die  Ursprünge  des  Perkeo-Volks-  (Gerd Härle) – man merkt den
                                            theaters erklärt. Der neueste Hit   Schauspielern  an,  wie  viel  Spaß
                                            unter der Regie von Peter Pichler:   sie mit ihren Rollen haben. Am
                                            „Schwiegermütter küsst man(n)   Ende ist es Doris Fee (eine Hom-
                                            nicht“! Barth schrieb eine tur-  mage an Doris Day), bei der alle
                                            bulente Verwechslungskomödie   Handlungsstränge  zusammen-
                                            und schneiderte dem Ensemble   laufen.  Endlich  kann  Butler  Ge-
                                            des Volkstheaters sowie den Gast-  org (Willi Kießer) seine Vaterrolle
                                            stars, den Sängern Carolyn Frank,   mit  Berta  genießen,  weil  Erika
                                            Wini  Mikus und Wilfried Staber   von  ihm  stammt  und  Berta  sich
                                            die Figuren auf den Leib. Das be-  scheiden  lässt.  Den  vor  Eifer-
                                            ginnt schon bei Barth selbst, der   sucht zerfressenen Tramp schickt
                                            den beleibten Holzwaren-Fabri-  Fee in die Staaten zurück, der
                                            kanten Karl Reichenbach verkör-  temperamentvolle Bäcker Anton
                                            pert, der selten die Fäden aus der   (Reiner Steiger) bekommt sei-
                                            Hand gibt.                     ne Hilde, der immer um seinen
                                                                           Lohn betrogene Taxifahrer (Ralf
                                            Die  pointenreichen  Wortwech-  Blaschke) wird entschädigt, und
                                            sel und jede Menge Lokalkolorit   die beiden Kammersänger Mikus
                                            begeisterten: Da hält sich Rei-  und Frank stimmen zusammen
                                            chenbach, zum Leidwesen seiner   mit Barth versöhnlich in den Do-
                                            Gattin Berta (Ute Bujard) lieber   ris-Day-Hit „Que sera, sera“ ein.
                                            im „Bienenstock“ auf als in der
                                            Firma. Und sein Geschäftspart-  – RNZ Thomas Seiler –


                                                                                    www.perkeo-online .de  21
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