11 Fragen an den OB

11 Fragen - 11 Antworten. Der Heidelberger Oberbürgermeister beantwortet unserem Perkeo Fragen zur Fastnacht und zu seinem Verhältnis zur Narretei.

11 Fragen - 11 Antworten
an Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner
Träger der 6. Perkeo-Hofnarrenordens

Herr Oberbürgermeister,Herr Oberbürgermeister,zwei Jahre ohne Fastnacht wegen Corona. Haben Sie die Veranstaltungen vermisst?

Sehr! Die Fastnacht hat uns allen gefehlt. Für mich gehört sie fest in den Jahreskalender. Es hat mich allerdings beeindruckt, mit welcher Kreativität die Aktiven in der vergangenen Kampagne verschiedene Ersatzformate angeboten haben. Da sieht man, welche Kraft und Leidenschaft in den Vereinen steckt. Trotzdem hoffe ich natürlich, dass wir im kommenden Februar wieder ordentlich feiern können. 

Wie wichtig ist die Fastnacht für Heidelberg?

Die Fastnacht und insbesondere der Fastnachtszug sind sicherlich eines der Großereignisse im Jahreskalender vergleichbar mit dem Heidelberger Herbst oder den Schlossbeleuchtungen. Von daher hat sie eine große Bedeutung. Wichtig ist sie aus meiner Sicht insbesondere auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. In den Elferräten beispielsweise sitzt der Herr Doktor neben dem Handwerker und der Krankenschwester. Es gibt leider immer weniger Bereiche, die Menschen so ungezwungen zusammenbringen. Deshalb gefällt mir die Fastnachtszeit so gut.

Worüber können Sie am meisten lachen?

Ich lache gerne, weil es befreit. Humor ist zum Glück unglaublich vielfältig und ich kann auch über wirklich vieles lachen. Was nicht sein muss ist, wenn es persönlich wird oder unter die Gürtellinie geht. Ich bewundere die Aktiven in der Fastnacht, die in die Bütt gehen und es schaffen mit ihrem Wortwitz, das Publikum von den Sitzen zu reißen. Es ist klasse, was da geleistet wird.

Was beeindruckt Sie an der Fastnacht?

Die Vielfalt, die geboten wird. Bütten, Musik und Tanz. Dazu noch ein ansprechendes Rahmenprogramm. Man wird immer wieder überrascht, welche neuen Ideen die Gesellschaften haben. Gerade auch der karnevalistische Tanzsport beeindruckt mich immer wieder. Was die Frauen und Männer da leisten ist im wahrsten Sinne des Wortes „großer Sport“.

Wann waren Sie das erste Mal auf einer Fastnachtsveranstaltung?

Genau kann ich das nicht sagen. Ich war natürlich schon als Jugendlicher in Düsseldorf bei der einen oder anderen Veranstaltung dabei. In Heidelberg war es aber auf jeden Fall eine Veranstaltung der ZKG in meinem Heimatstadtteil Ziegelhausen. Ich war damals mit der Familie auf einer Fastnachtsveranstaltung und auch bei einer Prunksitzung, zu der mich Günter Hess eingeladen hatte. Das ist auf jeden Fall schon mehr als 20 Jahre her.

Die Perkeo-Gesellschaft ist Heidelbergs älteste Brauchtumsgesellschaft. Was müssen wir Ihrer Meinung nach tun, damit diese Tradition erhalten bleibt?

Wichtig ist aus meiner Sicht die richtige Dosis zwischen Brauchtumspflege und neuen Ideen hinzubekommen. Traditionen zu pflegen heißt ja nicht, sich Neuerungen zu verschließen. Ich habe auch keine Bedenken, dass das gelingt bei den vielen Fastnachtsbegeisterten in der Stadt. 

Was war Ihr schönstes Erlebnis bei der Perkeo-Gesellschaft?

Jeder Moment, in dem ich einfach abschalten, lachen und fröhlich sein konnte. Die Fastnacht schafft es, uns immer wieder aus dem Alltag zu entführen. Das tut einfach gut. Wenn ich dann noch mit meiner Frau und Freunden zusammensitzen und schunkeln darf, dann ist das für mich einfach eine schöne Zeit. Das macht mich glücklich. Danke dafür an alle Aktiven der Perkeo-Gesellschaft!

2023 feiern die Heidelberger Fastnachter 175 Jahre Fastnachtszug. Er gehört zu den ältesten Umzügen überhaupt. Wenige sind älter. Wie wichtig ist der Zug für Heidelberg?

Wie ich schon sagte, ist er eine der wichtigsten Veranstaltungen in Heidelberg. Zehntausende sind auf der Straße und wir schauen in glückliche Kinderaugen, wenn es Süßigkeiten regnet. Ich bin mir sicher, dass der Fastnachtszug auch die nächsten 175 Jahre viele Menschen begeistern wird.

Gibt es etwas, das Sie persönlich mit der Fastnacht verbinden?

Meine Frau ist Düsseldorferin und auch ich habe meine Jugend im Rheinland verbracht. Ob auf Umzügen in Düsseldorf oder Köln, wir waren schon immer tief verwurzelt mit der Fastnacht. Es ist einfach eine schöne Zeit, mit viel Begegnungen wo jeder einfach mitmachen kann.

Die Stadthalle wird zu Zeit renoviert und umgebaut. Wann glauben Sie, dass die Perkeo-Gesellschaft wieder in der „Guten Stube“ der Stadt feiern kann?

Die Sanierung an so einem historischen Gebäude ist wirklich komplex und wir wissen um die vielen Probleme, die es beim Bauen derzeit gibt. Ich bin trotzdem zuversichtlich, dass wir es schaffen 2025 fertig zu werden und die Perkeo-Gesellschaft dann wieder in gewohnter Form die neue Stadthalle zum Beben bringt.

Haben Sie den Aktiven zum Abschluss noch etwas zu sagen?

Hajo und Ahoi! Vielen Dank für alles, was ihr leistet. Weiter so! Wir sehen uns in der Kampagne 2022/2023. Ich freue mich darauf.

Perkeo Thomas Barth

Präsident der Perkeo-Gesellschaft Heidelberg 1907 e.V.

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