Fastnachtsstart am 11.11. 2022
Viele Ehrungen im vollbesetzten Palais Prinz Carl
Die RNZ berichtet

Altstadt. Der Präsident der ältesten Fastnachtsgruppierung in der Stadt, ebenfalls Symbolfigur der Heidelberger Fastnacht, „Perkeo“ Thomas Barth von der Perkeo-Gesellschaft, fühlte sich beim Ehrenabend im Palais „Prinz Carl“ wahrlich in seinem Element. Er sprühte geradezu vor Mutterwitz, als er langjährige Mitglieder mit den entsprechenden Ehrennadeln würdigte, ferner neue Ehrensenatoren sowie Lustige Rätinnen ernannte und obendrein Oberbürgermeister Eckart Würzner „von Heidelberg“ nicht nur mit einer eigens verfassten Büttenrede die Plattform für eine Wiederwahl am 27. November bot.

In seiner Replik ging der OB hierbei auf die „vielen großartigen Vereinigungen für die Brauchtumspflege“ ein, die jedem in der Stadt eine Perspektive gäben und dabei Mut und Humor versprühten. Deshalb hielt er auch das Ehrenamt für ein sehr wichtiges Element, „die Menschen hier von der Straße zu bringen“.

Zuvor wies Barth noch auf die Schlüsselgewalt für das Rathaus hin, die ihn nun befähige, „mit allem Bleedsinn“ aufzuräumen und der „grünen Mehrheit“ im Gemeinderat „mit Vernunft un Raffinesse“ entgegenzuwirken. Dabei machte er auf das Selbstbewusstsein Würzners aufmerksam, ebenso auf dessen „Rückgrat und sportive Statur“. Von seiner grünen Gegenspielerin bei der Wahl, Theresia Bauer, wünschte sich Barth stattdessen „die Größe, weil Zwerge ware klä gewese“.

Dennoch betrachtete sich „Perkeo“ als „beste Wahl für diesen Job ganz ideal“. Er hielte die drei verbliebenen OB-Kandidaten für die Wiederholungswahl – Würzner, Bauer und Stadtrat Björn Leuzinger von der Satire-Partei „Die Partei“ – bis Aschermittwoch jedem „vum Hals“. Danach sei er „dann aus dem Schneider, weil der Eckart macht ähfach weiter“, rührte Barth die Werbetrommel für Würzner.

Auch wenn Barth nicht mehr für die CDU im Gemeinderat sitzt, nahm er sich trotzdem viel Zeit, aus seiner Sicht das städtische Geschehen zu glossieren, ohne allerdings den Wert des Abends zu vergessen. Das fing schon mit dem Fanfarenzug unter Leitung von Klaus Janeck an. Der Präsident lobte die Klänge und zeigte zusätzlich eine „historische Besonderheit“ auf: Erstmals seit der Gründung 1954 beendete Fahnenschwingerin Alexandra Wolfbeis die „Männerdomäne im Zug“.

Die langjährigen Verdienste „um Verein und Fastnacht“ von Karin Steinbrenner, die sich seit 1973 um die Karnevalisten in verschiedensten Positionen kümmert, und Karl-Heinz Stoll, welcher sogar schon ein Jahr länger der Gesellschaft angehört, führten zur Ehrenmitgliedschaft, verbunden mit dem goldenen Verdienstorden mit Brillant.

Der Vorsitzende der Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalsvereine Mittelbadens, Thomas Schwaab, nutzte darüber hinaus die Gelegenheit, Steinbrenner für über „fünf Jahrzehnte Brauchtum Fastnacht“ mit dem Verdienstorden des Bundes Deutscher Karneval in Gold mit Brillant die „höchste Auszeichnung überhaupt für Karnevalisten“ zu übergeben.

Natürlich regnete es ferner Verdienstorden der Perkeo-Gesellschaft. So gab es Gold mit Eichenlaub für den 95-jährigen CDU-Altstadtrat Heinz Reutlinger, ebenso für Dietmar Heising, Roland Münch und Heinz Sauter. Die silberne Nadel heftete Barth Manfred Benz ans Revers und Bronze ging an CDU-Stadtrat Martin Ehrbar, Thomas Fischer und Wolfgang Rössy. Ehrensenatoren wurden Ahmet Pekkip, der Bürgermeister von Dossenheim David Faulhaber, Marius Schiemer, Andreas Bante und Bernhard Gauß. Zu Lustigen Rätinnen kürte er Sozialbürgermeisterin Stefanie Jansen und Nadine Hülden.